AI, PNG, PDF, WTF?

Dateiformate für Print & Web

AI, PNG, PDF, WTF?
Dateiformate für Print & Web

Im Blogbeitrag Pixelgrafik vs. Vektorgrafik haben wir euch den Unterschied zwischen Pixel- und Vektorgrafiken erklärt und in dem Zuge dazugehörige Dateiformate genannt, aber worin unterscheiden sich die gängigsten Formate?

Pixelformate


JPEG/JPG (Joint Photographic Experts Group)
Bei einem JPEG handelt es sich um ein verlustbehaftetes Rasterformat. Das heißt, beim Abspeichern als JPEG-Format werden Pixel neu berechnet und komprimiert, um die Dateien möglichst klein zu halten. Diese Komprimierung lässt sich nicht rückgängig machen, allerdings hat man bei der Exportierung diverse Qualitätsabstufungen, die man je nach Verwendungszweck auswählen kann. Ein JPEG kann bis zu 16,7 Millionen Farben darstellen. Es ist das bekannteste Format und lässt sich von jedem PC oder Smartphone problemlos öffnen.

PNG (Portable Network Graphics)
Das PNG ist ebenfalls ein Pixelformat, aber im Gegensatz zum JPEG ist damit eine verlustfreie Komprimierung möglich, es bleiben also alle Pixel erhalten, dadurch sind PNGs in ihrer Dateigröße größer als JPEGs. Das Format wurde ursprünglich als lizenzfreie Alternative zum GIF-Format entwickelt, so dass jede:r ein Format zur Verfügung hat, das Transparenzen unterstützt (das geht nicht mit JPEG). PNG ist ein Webformat und für das Internet geeignet, allerdings sollte man darauf achten, beim Exportieren „für Web abspeichern“ zu klicken, sonst wird die Datei zu groß.

GIF (Graphics Interchange Format)
GIF ist ein Pixelformat mit verlustfreier Kompression, das überwiegend im Internet seine Verwendung findet, da sie optimal für Animationen, kurze Videos oder bewegte Banner benutzt werden kann. Es wird von allen Browsern und vielen Grafikprogrammen unterstützt.
Das GIF unterstützt nur 256 Farben, deshalb sind z.B. aufwendige Farbverläufe nicht gut darstellbar. Für das Web perfekt geeignet, da die Dateigröße gering ausfällt und so eine kurze Ladezeit garantiert werden kann.

TIFF/TIF (Tagged Image File Format)
Ein TIFF ist ein verlustfreies Rasterformat und wird z.B. für hoch qualitative Fotos und hochwertige Scans verwendet. Es ist flexibel einsetzbar und wichtig für den Austausch von Fotos/Pixelgrafiken zwischen verschiedenen Systemen. Es kann mehr als nur Bilddatenspeicherung – das Format wurde entwickelt, um die Einbettung von Farbseperation und Farbprofilen in den Pixelgrafiken zu speichern. Die Dateigrößen von TIFFs sind enorm, da sie eine hohe Qualität besitzen. Man kann TIFF-Dateien auch als Container-Format für JPEG-Bilder benutzen, allerdings werden diese dann wieder wie ein JPEG komprimiert – also verlustbehaftet.

RAW / Rohdatenformat
Ein Rohdatenformat wird so bezeichnet, da es von den Digitalkameras weitestgehend ohne Bearbeitung auf das Speichermedium geschrieben wird. Sie sind abhängig vom Hersteller und Modell, da sie die Rohdaten der Digitalkamera widerspiegeln – deshalb sind sie nicht mit allen Bildverarbeitungsprogrammen kompatibel. Damit Roh-Daten allgemein verwendet werden können, müssen sie in ein RGB-Bild-Format „entwickelt“ werden. Sie eignen sich perfekt für die Nachbelichtung und Korrektur der Fotos, da sie mit Abstand die meisten Bildinformationen abgespeichert haben.

PSD (Photoshop Document)
Das PSD-Format ist ein Dateiformat für Dateien, die mit Adobe Photoshop erstellt wurden. In erster Linie dient die Software der Bearbeitung von Bildern und Grafiken. Die Dateien können nicht von jeder anderen Bildbearbeitungssoftware geöffnet werden. Das PSD-Format enthält neben der Bilddaten auch Ebenen, Masken, Pfade oder auch Alphakanalinformationen und Vektorelemente.

Vektorformate

SVG (Scalable Vector Graphics)
SVG-Dateien finden sich ausschließlich im Web wieder, denn sie basieren auf XML-Strukturen um Bilddaten anzuzeigen. Das „V“ in der Abkürzung steht für Vektor – es ist also eine Vektorgrafik. Deshalb werden SVGs auch immer in bester Auflösung angezeigt.

SVG-Dateien werden direkt in den HTML-Code integriert und im Gegensatz zu JPEG/PNG-Dateien nicht direkt vom Server geladen, sondern im Browser erstellt. Dadurch werden Anfragen auf den Server eingespart und dies wirkt sich postiv auf die Ladezeit der Website aus. Beim Aufruf der Website wird das SVG dann auf die richtige Größe skaliert. Da es eine Vektorgrafik ist, die auf Pfaden statt Pixel basiert, sind SVGs gut z.B. für Logos oder Icons geeignet.

EPS (Encapsulated PostScript)
Das EPS-Format ist eine Weiterentwicklung von PostScript – ein Dateiformat, das Mitte der achtziger von Adobe entwickelt wurde und den Aufbau und die Form von Dokumenten beschreibt. Bei PostScript ist es nur schwer möglich Grafiken im PostScript-Format in eine andere PostScript-Datei einzubetten. Das fängt schon bei der Höhe und Breite der Grafik an. Die EPS-Dateien haben diese Informationen über eine sogenannte „Bounding Box“.

Ein EPS kann Dateien verlustfrei komprimieren und hat, wie das PDF-Format, Informationen über Seitenmaße und Schriften eingebettet. Es enthält Bild- oder Vektorobjekte. Heutzutage ist das EPS aber eher veraltet, da es vom PDF überwiegend abgelöst wurde.

AI (Adobe Illustrator)
Ai-Dateien sind Dateien, die mit dem Programm „Adobe Illustrator “ erstellt wurden. Die Software dient der Erstellung und Bearbeitung von Vektorgrafiken. Adobe Illustrator ist eine professionelle Software, die nicht ohne Produktlizenz benutzt werden kann. Exportieren kann man alle gängigen Dateiformate oder man verknüpft die Illustrator-Datei selbst.

Die Eierlegende Wollmilchsau:

PDF (Portable Document Format)
Das PDF ist ein plattformunabhängiges Dateiformat, das zur Ansicht und Weitergabe von Dateien, genutzt wird. Der Unterschied zu anderen Ansichtsprogrammen liegt darin, dass im PDF gesammelte Informationen der Quelldatei beinhaltet und nicht nur anzeigt. Meist werden Druck-Produkte als PDF-Datei zur Druckerei geschickt, damit die sie weiterverarbeiten kann. Damit die Dateien besonders sicher vor Dritten sind, kann man sie mit einem Kennwort versehen.

Neben dem klassischen PDF, gibt es es noch weitere Formate, für sehr unterschiedliche Verwendungszwecke. Das PDF erklären wir in einem anderen Blogbeitrag nochmal ausführlicher.

Fazit

Man kann nicht pauschal sagen, es gibt ein richtiges und ein falsches. Es kommt auf den EInsatzzweck zusammen.

Bildformate und ihr Einsatzzweck hängen eng zusammen Kurz zusammengefasst: JPGs haben das beste Verhältnis von Qualität zu Dateigröße, TIFs bieten die höchste Qualität für den Druck, mit PNGs sind Transparenzen, aber kein CMYK möglich und GIFs sind in erster Linie für kleine Animationen im Netz beliebt.

Was nun das „beste Dateiformat“ ist, kann man pauschal nicht sagen. Man sollte schauen, für welchen Einsatzzweck das Bild/die Grafik benötigt wird. Aber man kann sagen, dass JPEGs das beste Mittelmaß zwischen Qualität zur Dateigröße haben. TIFFs hingegen bringen sehr gute Qualität für Print. PNG macht Transparenzen möglich, aber ist nicht für den CMYK-Druck geeignet.

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